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Therapie bedeutet…
• Mut finden
• An sich arbeiten
• Sich einlassen
• Ein Sprung ins Unbekannte
• Prozess & Austausch
• Begleitung
• Sich selbst kennenlernen
• Achtung vor dem Leben
• Seine inneren Werte neu finden
• Zusammen neue Wege gehen
• Seiner Geschichte begegnen
• Schmerz durchleben
• Prüfungen
• Loslassen
• Geduld & Demut
• Ausprobieren und Neues lernen
• Selbstachtung & Würde erleben
• Dankbarkeit und Lebensfreude
Eine Gesprächstherapie verläuft über mehrere Monate oder Jahre und es werden dabei innere Veränderungsprozesse durchlaufen.
Gefühlswahrnehmung aufbauen: Der erste Schritt ist das Wieder-Herstellen des Kontakts zu dem eigenen Erleben. In den Gesprächen wird über alltägliche Themen und praktische Übungen der Zugang zu den eigenen Gefühlen immer wieder gesucht, damit die Entwicklung des Selbstbewusstseins (das Bewusstsein, darüber was in mir vorgeht) gefördert wird. Nebenbei wird das Vertrauen in die therapeutische Beziehung, das als wichtigster Wirkfaktor für eine Gesprächstherapie gilt, aufgebaut.
Aufarbeitung der eigenen Geschichte: Wenn die inneren Vorgänge mehr ins Bewusstsein integriert sind, kann die eigentliche therapeutische Arbeit anfangen. Über alltäglich Probleme und Herausforderungen werden Themen aus der eigenen Geschichte sichtbar, die auf ein traumatisches Erlebnis hinweisen. Diese schränken im Hier und Jetzt die Wahrnehmung, das Erleben und die Handlungsmöglichkeiten ein. Durch die Gespräche wird das damalige Erleben aufs Neue ins Bewusstsein geholt, damit sichtbar wird, wo genau die Traumatisierung passiert ist. Aus der heutigen erwachsenen Position heraus ist es möglich, diese Erlebnisse neu zu bewerten und so die Traumatisierung nach und nach aufzuarbeiten. Dabei werden Teile des Selbst, die bisher abgespalten waren, wieder ins Bewusstsein integriert. Auch werden durch die therapeutische Beziehung neue Referenzen dazu gesammelt, was Kontakt zu einem anderen Menschen bedeutet, wie dieser gestaltet und aufrechterhalten werden kann.
Umstrukturierung des Denkens: Die innere Krankheit sitzt im Denken. Sie ist wie ein Virus, der das Bewertungssystem infiziert und sich überall bemerkbar macht. Durch Erwartungen, Überzeugungen, Vorstellungen, Interpretationen und weitere Tricks des Denkens werden Realitäten so verdreht, dass sie wieder in mein Bild der Wirklichkeit passen. Dabei sind es die inneren Werte, die unser Denken und Handeln steuern. Beim krankhaften Denken können dies zum Beispiel der Egoismus, eine zu extreme Aufopferungsbereitschaft oder auch die Leistungsorientierung sein. In der Therapie werden die inneren Werte und Überzeugungen kritisch angeschaut und die von außen auferlegten, lebensverleugnenden Werte werden durch neue, lebensbejahende ersetzt.
Ein wichtiger Teil beim Finden der inneren Werte ist der Weg der Spiritualität. Es ist kein Glauben an einem bestimmten Gott notwendig, sondern es geht um das Vertrauen in eine höhere Macht, der ich mich hingeben kann. Dieses Vertrauen brauche ich, um neue, unbekannte Wege zu gehen und mich den inneren Prozessen hinzugeben.
Nachholen von Entwicklungsschritten: In der kindlichen Entwicklung werden normalerweise mehrere Schritte durchlaufen, damit bestimmte Fähigkeiten wie zum Beispiel Selbstvertrauen, Selbstregulation und Sozialverhalten sich entfalten können. Wenn aber eine Traumatisierung passiert ist, ist die natürliche Entwicklung ins Stocken gekommen und blockiert. Der Mensch wächst körperlich heran, kann sich aber emotional und sozial nicht richtig entfalten. Anhand von Regeln dafür, wie er sich in allen möglichen Situationen zu verhalten hat, findet er sich in seinem Leben irgendwie zurecht. Diese Regeln sind eine Art Krücke, die für das Meistern der schwierigen Lebenssituation wichtig gewesen ist, die aber die Person in seiner weiteren Entwicklung blockiert. Dadurch, dass in der Therapie diese Fehlentwicklung sichtbar wird und aufgearbeitet werden kann, kommt die natürliche Entwicklung wieder in Gang. Die Menschen entdecken ganz neue Seiten an sich selbst, können Dinge, die zuvor nicht denkbar waren und trauen sich jetzt, sich zu zeigen und aus sich herauszugehen.
Innere Werte neu finden und eine positive Lebenshaltung entwickeln: Unsere innere Werte liegen hinter unseren Beweggründen und Lebenshaltungen. Oft sind sie un- oder halbbewusst, steuern und regulieren uns aber in allem, was wir tun. Durch das verzerrte, kranke Denken und das ständige Erfahren(-Haben) von Übergriffen, entwickeln sich innere Überzeugungen, die gegen das Leben gerichtet sind. Zudem suchen wir uns ein Umfeld, das gut zu unserer Lebenseinstellung passt und uns in diesen lebensfeindlichen Werten noch bestätigt. Ein Beispiel dafür ist die Überzeugung: „ich bin nicht gut genug“. Viele Menschen, die traumatische Erlebnisse hinter sich haben, konnten ihren ganz persönlichen, einzigartigen Wert, den sie für andere Menschen haben, nicht erleben. Sie haben nie erfahren, wie es sich anfühlt, eine Bedeutung für andere zu haben und kennen das Gefühl nicht, wertvoll zu sein. Erst nachdem der Schmerz und die Wut über dieses Unrecht gesehen wurden, kann diese Person ihre Überzeugung hinterfragen und sich für neue Erfahrungen öffnen. Die Person lernt, die Wertschätzung von anderen zu erkennen, an sich heranzulassen und erst dadurch kann sich die Überzeugung durch einen inneren Wert ersetzen. Dieser könnte sein: „ich kann etwas bewirken und bin wertvoll für andere“. Es baut sich der Selbstwert auf und die Person lernt ebenso die Verantwortung für ihren Wert zu tragen, in dem sie ihn schützt und nicht verschenkt.
Die inneren Werte zu verändern ist eine tiefe und für die Person oft schmerzhafte Arbeit. Die Überzeugungen, die jemand aufgebaut hat, sind auch eine Art Schutz, um die Wahrheit über die eigene Geschichte und das eigene Schicksal nicht spüren zu müssen. Andererseits schränken die Überzeugungen das Leben und die Persönlichkeitsentfaltung des Betroffenen stark ein und auf Dauer richten sich diese Kräfte, die die Vergangenheit verdrängen sollen, gegen allem was lebendig ist. Es lohnt sich also die Arbeit, sich mit seiner Vergangenheit zu versöhnen. Es ist der Weg in die Freiheit.
Therapie-Erfolg bedeutet…
- Freiheit im Denken und Handeln
- Beziehungsfähigkeit
- Lebensqualität
- Lebensfreude
- Selbstbewusstsein
- Selbstvertrauen
- Eigenständigkeit
- Selbstbestimmung